Nachdem im vergangenen Jahren die Hauptstadt Berlin und die Hafenstadt Hamburg das Ziel einer Informationsfahrt waren, hatte man sich dieses Jahr vorgenommen, Straßburg zu erkunden.

So reiste eine Abordnung des CDU-Ortsverbandes Adenstedt unter der Leitung ihres Vorsitzenden Karsten Könnecker 3 Tage nach Straßburg, um das politische und kulturelle Leben in der Europäischen Metropole kennen zu lernen. Nach der Anreise per Bahn und der Unterbringung im Übernachtungsquartier etwas außerhalb der Stadt war der erste Programmpunkt eine Besichtigung der historischen Altstadt. Erst zu Fuß und dann mit dem offenen Zug le Petit Train ging es eine Stunde lang vorbei an den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Wir konnten die Architektur der typischen Altstadtviertel, den Charme der engen Gässchen, die Romantik des Stadtteils La Petite France, die Uferstraßen und gedeckten Brücken, das Vauban Wehr sowie den Münsterplatz bewundern. Danach wurde das berühmte Straßburger Münster in Augenschein genommen. Es gehört zu den größten Sandsteinbauten der Welt und wurde in seiner jetzigen Form 1439 fertig gestellt. Der Nordturm ist 142 Meter hoch. Beim Abendessen in einem der typischen Lokale mit Blick auf den Fluss L`ILL wurden typische Spezialitäten wie Flammkuchen oder Sauerkrautplatte verkostet. Selbstverständlich wurden auch die verschiedenen Weine oder Biere probiert.

Nach einem ausgiebigen Frühstück stand der zweite Tag ganz im Zeichen des politischen Geschehens im Europa Parlament. Die Europäische Hauptstadt ist Brüssel, aber einmal im Monat findet aufgrund einer alten Absprache immer noch eine Parlamentswoche in Straßburg statt. Das EU Parlament (EP) hat 751 Abgeordnete und vertritt die Interessen der mehr als 500 Millionen Einwohner der EU. Die Mitgliedstaaten wählen und entsenden je nach ihrer Einwohnerzahl mindestens 6 und maximal 96 Abgeordnete. Aus Deutschland vertreten 96 Abgeordnete die Interessen unseres Landes. Die Abgeordneten zum EP werden seit 1979 alle 5 Jahre direkt vom Volk gewählt. Die nächste Wahl steht im Mai 2019 an.

Im Europa Parlament wurden wir von der uns betreuenden Abgeordneten Frau Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl aus Hildesheim empfangen.Sie gehört seit 1989 durchgängig dem Parlament an und ist somit eine der dienstältesten Abgeordneten. Sie berichtete aus ihrer Arbeit als stellv. Vorsitzende im Handelsausschuss sowie im Ausschuss für Menschenrechte. Besondere Themen waren der anstehende Brexit. Hier hofft man auf ein Freihandelsabkommen mit Großbritannien. Die von US Präsident Trump gegenüber der EU verhängten Strafzölle auf Aluminium, Stahl und Autos bereiten Probleme. Die EU setzt aber auf Gespräche statt auf Konfrontation. Mit Japan steht ein Freihandelsabkommen vor dem Abschluss. Beim anschließenden Besuch im Plenarsaal konnten wir eine Livedebatte erleben. Dabei ging es um einen Bericht über einen Vorschlag, mit dem der Rat aufgefordert wird, im Einklang mit Artikel 7 Absatz 1 des Vertrages über die Europäische Union festzustellen, dass die eindeutige Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung der Grundwerte der EU durch Ungarn besteht. Live haben wir mitbekommen, wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban die Meinung seiner Regierung erläuterte. Anschließend erklärten Vertreter der verschiedenen Fraktionen im EU Parlament ihre Positionen. Unter anderem sprach der CSU Europapolitiker und Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion, Manfred Weber, der erst kürzlich seine Kandidatur für das Amt des Kommissionspräsidenten als Nachfolger von Jean-Claude Junker nach der Wahl im kommenden Jahr bekannt gegeben hat. Es waren eindrucksvolle Rededuelle, die in Erinnerung bleiben werden.

Am späten Nachmittag machte die Gruppe noch eine Schifffahrt auf der  L`ILL, um die Stadt vom Wasser aus zu betrachten. Danach ging man zum gemütlichen Teil über.

Am Mittwoch ging es dann mit dem ICE wieder in Richtung Heimat zurück. Unterwegs wurden schon Pläne für die Fahrt im nächsten Jahr geschmiedet.

Alle Mitfahrer sprachen Petra und Karsten Könnecker sowie dem Vorbereitungsteam für die gute Ausarbeitung und Vorbereitung der Reise ihren Dank aus.

Foto der Gruppe im Europäischen Parlament mit. Frau Dr. Godelieve Quisthoudt-Rowohl