Zukunft(-svertrag) Ilsede

Redaktion - Reportage

Der Zukunftsvertrag ist unterschrieben. In einer gemeinsamen Feierstunde wurde dieses von Landesvertretern, Bürgermeister-Vertretern, Landkreisvertretern und Gemeinderats-Vertretern „presseöffentlich“ zelebriert.



Der Ilseder Bürgermeister-Stellvertreter Otto-Heinz Fründt begrüßte so die im wesentlichen aus Ilseder und Lahstedter Ratsherren und Verwaltungsangehörigen bestehende Feiergemeinde,

als auch Herrn Jürgen Franke und Dr. Oliver Fuchs vom Ministerium (der die Fusion begleitete) und die Alt-Bürgermeister Wilfried Brandes und Klaus Grimm, Herrn Landrat Franz Einhaus und Gerd Scheunemann, als auch seinen Berufs-Kollegen Hans-Joachim Kloster.



Als erstes durfte der Wegbereiter der Fusion und Alt-Bürgermeister Ilsedes, Wilfried Brandes vollmundig seine Gedanken vortragen, von „dem steinigen Weg, der nun in einer von Bäumen ausgebauten Allee“ endet. Er meinte, „nach 40 Jahren bricht eine neue Zeitrechnung für die Gemeinden an“ und „auch, wenn die Finanzsituation weiter angespannt bleibt“, bat er „die Ratsherren sich nicht im klein-klein zu verlieren“, sondern die neue Aufgabe gemeinsam anzugehen. Er verglich die neue Gemeinde mit einer Holding-Gesellschaft, und pries die Fusions-Entscheidung als richtungsweisend und zukunftsorientiert. Er schloß vieldeutig mit dem Zitat des Romantikers Victor Hugo.

  • Die Zukunft hat viele Namen. 
    Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare.
    Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte.
    Für die Mutigen ist sie die Chance.

Als nächstes entschuldigte sich Jürgen Franke (Fachdienstleiter Referat 31 ) vom Ministerium für Inneres, Sport, und Integration, daß der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius verhindert sei, er aber als Vechelder Bürger ihn hier gerne vertrete. Er meinte, daß Boris Pistorius überzeugt sei, daß sich die neue Gemeinde Ilsede gut entwickeln werde, daß nach einem langen intensivem Prozeß und vielen (guten) Diskussionen nun aber das Ergebnis zähle. Womöglichen Kritikern schrieb er ins Gebetbuch, daß es guter demokratischer Brauch sei, die nun getroffene Entscheidung mitzutragen. So sei die Gemeindefusion auf einem guten Weg. Übermorgen (27.11.2014) würde sie im Innenausschuß beraten, und dann in der letzten Landtagssitzung dieses Jahres wohl Mitte Dezember verabschiedet werden.

Das Land Niedersachsen unterstütze nun jedoch Ilsede dabei zusammen mit dem Landkreis Peine und den Kommunen mit zusammengenommen 12,8 Mio €. Er entschuldigte sich aber, diese nicht in bar im Köfferchen mitzuhaben (welches Fründt befürwortete, da er Begehrlichkeiten im Kreis der Abgeordneten vermute). Jürgen Franke beichtete, daß die Landesregierung nicht ganz glücklich sei, mit dieser Lösung des ehemaligen CDU-Innenminister Uwe Schünemann, meinte aber, daß es wichtig sei, daß wir vor Ort damit glücklich seien, wo wir uns ja so intensiv darum gekümmert haben. Er sagte, mit dem vorliegenden Vertragswerk hätten wir eine Lösung gefunden, die zu uns passen würde.
Die Herausforderungen für die Kommunen seien immens, und es gelte nun eine Balance zu halten, zwischen Konsolidierungsvorstellungen und Investitionsbedürfnissen. Er meinte mehrdeutig, der Zukunftsvertag sei nun Lohn und Ansporn zugleich; wünschte sich, daß die Gemeindemitglieder engagiert bleiben mögen, und wünschte alles Gute auf dem zukünftigen Weg.


Landrat Einhaus des Landkreises Peine beschwor sodann: „Für die Heimatforschung wird“ heute „ein wichtiges Datum sein.“ Gemäß Victor Hugo beschwor er weiter den Blick nach vorne zu werfen.

Er warf ein, daß er bei der Fusion seinen Part im Hintergrund leistete und meinte, daß sich die Verwaltungslandschaft mehr und mehr verändern wird – sieht aber mit diesem Vertag die Chancen überwiegen. Er hätte sich vom Land das eine oder andere Mehr an Unterstützung vorstellen können, speziell beim Hüttengelände, welches er als Erblast bezeichnete.
Als Vertreter des Landkreis Peine versprach er aber die Hälfte des Nettobetrages des Zugewinns an die Gemeinde Ilsede zurückzuführen.

Nach diesen Reden verteilte dann Dr. Oliver Fuchs den vorbereiteten Zukunftsvertrag, der nach dem Unterzeichnen durch die Bürgermeister-Stellvertreter, den Landrat und den Innen-Minister-Vertreter vom Applaus der Gemeinderatsmitglieder begleitet wurde.

Anschließend trugen sich sämtliche Unterzeichner, als auch die Alt-Bürgermeister in die goldenen Bücher der Gemeinden ein, um diesen historischen Tag zu dokumentieren.

Mit dem Lied Freiheit von Marius Müller-Westernhagen hielt Hans-Joachim Kloster dann musikalisch der versammelten Gemeinde eigentlich einen harlekinesken Narrenspiegel vors Gesicht.

Zusammen mit Jürgen Rissel und einem Kollegen vom Zweckverband nahmen sie jedoch nicht den Originaltext, den er (zu Unrecht ) als Hymne einer Wi(e)dervereinigung sah.  

Den Text „Die Verträge sind gemacht“ fand er passend. Da ihm aber der Titel des Liedes: „Freiheit“ nicht gefiel, wurde aus dem Wort Freiheit nun Einheit, aus zwei Gemeinden wurden eine, und „wir haben das zusammengeführt“ – so Kloster. So wurde dann inhaltlich auch der Rest zur Freuden- und Feierstunde lyrisch folgendermaßen umgedeutet: 

Die Verträge sind gemacht              Die Beschlüsse sind gefaßt
und es wurde viel gelacht               die Fusion ist fast geschafft
und was Süßes zum Dessert          12 Millionen zum Desert

und 
Freiheit, Freiheit,                            Einheit, Einheit,
ist die einzige die fehlt:                   das ist das, was wirklich zählt

- welches von den Anwesenden mit viel Applaus bedacht wurde.

Der Nachmittag klang alsdann mit einem Sektempfang aus, getreu wohl dem Westernhagen-Motto:
Alle die von Zukunft träumen, sollten das feiern nicht versäumen.

 

 
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