In der Nacht von Freitag zu Samstag hinterließen Unbekannte ihren stinkenden Pfurz in Form primitivster Graffity an Adenstedts Straßenrand.

Kommend aus Hoheneggelsen pinkelten sie an der Großen Straße an die Könnecker-Scheune, eine Garagenwand, an Richtungsschilder und Warntafeln, dann in der Drescheistraße masiv an Heinos Scheune und bei Schmiddi.

So ist hier ganz klar die ungeübte Anfänger-Handschrift eines TOY BITCH zu erkennen, der sich auch anderer stylistischer Mode-Elemente bedient, was von keinem eigenen Stil zeugt. So bedient er sich des primitiven Allerwelts-die-Welt-ist-schlecht Tags ACAP, ausgeschrieben „all cops are bastards“ ohne zu erkennen, daß die Polizeidichte in Adenstedt und deren Tätigkeit hier vor Ort seinen Tag als hohles Geblubber eines frustrierten Pennälers erscheinen läßt.

Erst Recht pullt er sich inhaltlich weit weg jeder Sprayer-Kultur, indem er das peinlich modische XOXO beifügt. Ein Widerspruch in sich. Mag er es noch allenfals ironisch als „Hugs and Kisses“ verstanden haben wollen, so zeigt es doch, daß dieses Akronym als Wortbild die komplettte kommerzielle Vermarktung durchläuft. Von Pseudo-Kunst über T-Shirts- und Taschenaufdrucke bis hin zu Uhren. Das ist soweit weg von Grafiti-Kultur, wie Merkel von DSDS.

Allenfalls mag er hier das Lebensgefühl der Rap-Kultur des Rappers Casper ausdrücken, was aber dem Vorbeifahrenden an Heinos Scheune eher als Bildverschmutzung, denn Werbung dient.

Ein Sprayer, der seine Initialien als Tag benutzt ist doof. Deswegen ist hier allenfalls interessant, daß er bei Heino sein Pseudonym ausschreibt: SMK, Selbst-Mord-Kommando. Ein modisches Unwort, welches einfach nur den Aufschrei nach Auffallen auszudrücken vermag. Aber zu keiner inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft herausfordert. Und bestimmt hat er auch nicht erkannt, daß sein Akronym längst einer anderen Berliner Crew dient

Wohlgemerkt, es gibt eine große Graffiti-Kultur. Hier jedoch sind nur primitive, animalische Revier-Markierungs-Versuche eines unreifen Dilettanten zu erkennen, der heftigst wegen Sachbeschädigung – zu Recht – bestraft gehört.

Jetzt (DI) auch auf POL-SZ

update 2017:

Es ist davon auszugehen, daß dieser Sprayer identisch ist mit dem Lafferder Sprayer, der seine Schmierereien in Lafferde und Ilsede nun unter anderem/ähnlichem Pseudonym hinterläßt.