Bürgerversammlung/Männerfastnacht 2015
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Der Bürgercorps Adenstedt hatte ins Odinheim gerufen, und Peter Duve konnte auf ein volles Haus zu seiner Begrüßung blicken.
Bevor er den Bürgermeistern das Wort gab, klärte er mit seinem Adjudanten, daß "ein Hut noch lange keinen Chef" ausmache.
Der Orts-Bürgermeister Jürgen Schoke blickte zurück auf das letzte Jahr, welches ja von den Fusionsverhandlungen geprägt war. Er rief seinen Standpunkt gegenüber Klaus Grimm zur letzten Fastnachtssitzung in Erinnerung. Er trauerte (mit einem Seitenhieb auf Ilse Schulz) daß einzig die Postleitzahl geblieben sei. Er lobte noch einmal den Arbeitseinsatz der DFGA zum Ausbau des Festplatzes.
Er beschwor, daß viele junge Adenstedter im Ort bleiben wollen, und andere auch wieder zurückkommen. Dieses schreibt er der einmaligen sozialen Hängematte aus 32 Vereinen, Verbänden und Sportgesellschaften zu, aus welchem sich ein Heimatgefühl entwickelt – hier bin ich Zuhause. Er resummierte, daß diesen jungen Leuten die Grundschule am Ort eine Herzensangelegenheit sei.
Desweiteren sprach er von der Ortsbegehung des Ortsrates in der Schule mit dem Bürgermeister Fründt – in welchem von einem Investitionsetat von 550.000€ die Rede war.
Er mochte sich nicht ausmalen, wie 70 Kinder in zwei Schulbussen zusammengequetscht werden sollen und beschwor die aktuelle Schulbus-Situation, wo die Jugendlichen fast weniger Platz-Ansprüche, als die Tiere seines Schweinetransporters hätten – und teilte so kräftig Hiebe gegen den Landkreis aus.
Beim Ausbau Große Straße in Adenstedt haben sich die Planungsarbeiten schwierig gestaltet. Er sagte, daß die Kanalisation unter der großen Straße ihm als marode beschrieben wurde. Die Gesamtkosten ständen nun aber fest, alleine die Anwohnerbeiträge müßten nun noch kalkuliert werden. Er sinnierte darüber, ob es dann tatsächlich bei dem (protokollierten) „Fliegenschiß“ bleiben würde. Der zuletzt auf Frühjahr 2015 verschobene Termin wird somit nicht eingehalten werden.
Desweiteren sprach er davon, daß in Gadenstedt ein „riesiges Millionen-Klo“ gebaut werden soll. Da die Rohrleitung aus dem zukünftigen Pumpwerk Adenstedt möglicherweise unter der großen Straße verlegt werden soll, die Planungen dazu aber noch nicht angelaufen seien, unkte er, daß die Anlieger sich zurücklehnen könnten, und vielleicht erst in drei, vier, fünf Jahren damit zu rechnen sei. Bei den Kosten des Millionen-Klos sprach er derzeit von 10 Millionen €. Zog aber sogleich einen Vergleich mit dem KiTa-Ausbau in Adenstedt. Er sprach davon, daß diese Kostenexplosion dann vom Gebührenzahler getragen werden muß.
Zum Schluß erinnerte er, daß am 12. April die wohl wichtigste Kommunalwahl seit 40 Jahren stattfände. Er appelierte an eine große Wahlbeteiligung: „Schickt bitte eine starke Truppe an Ratsmitgliedern in den Gemeinderat, damit sie etwas bewegen können, und stärkt bitte den Ortsrat als Gegengewicht zur Verwaltung!“
Er schloß damit, daß zwar die Ortschilder ausgetauscht wurden, offiziell wir nun Ilseder seien, aber im Herzen würden wir Adenstedter bleiben – und überreichte dem Bürgercorps einen SpendenUmschlag.
Nach einer launigen Moderation Peter Duves, daß auf der CDU-Liste die ersten Adenstedter nicht vor Listenplatz 7 kämen, überbrachte Interims-Bürgermeister Fründt Grüße vom Groß Lafferder Bauernthing von Rainer Röcken und betonte noch einmal, als Baby mehr als eine Woche Adenstedter Luft aufgesogen zu haben (Registriernummer 33 in 1955).Â
Verwaltungstechnisch sei die Gemeinde-Fusion gut vollzogen.
Er berichtigte Jürgen Schoke sodann, daß die Gemeinde Lahstedt mit Entscheid vom 13.11.2014 nicht beschlossen habe, ein Millionenklo zu bauen, sondern eine zentrale Kläranlage. Als Grund nannte er, „die Werte würden nicht mehr stimmen“, Teile der Anlagen seien aus 1955, und der Landkreis dränge auf schleunige Umsetzung. Er redete ebenfalls von 10 Milionen, einem engen Zeitplan und Betriebsbeginn Mitte 2018. Neben der Kläranlage soll auch noch eine Kanalsanierung stattfinden, jedoch würde er 30 Liter Bier gegen den Ortsbürgermeister wetten, daß „die große Straße in 2017 fertig sei“ und nicht, wie von Jürgen Schoke beschrieben, woraufhin dieser die Wette auf 50 Liter Bier erhöhte.
Die Gemeinde werde im Rahmen einer Anliegerversammlung vor Baubeginn auf jeden Fall darüber informieren, was an Kosten entstünde, wobei er sich den „berühmten Fliegenschiß“ in Euro nicht auszumalen vermochte.
Bei der Asylbewerber-Unterkunft in Groß Lafferde meinte er, daß dort die letzten 10 Jahre nichts investiert wurde, somit ein „Unterhaltungs“stau von 135.000€ aufgelaufen sei.
Er appelierte an die Gemeinde, man möge doch zu den Gemeindewerken Peiner Land wechseln. Das Geld würde in der Region bleiben. Er gab die Aussicht, daß nun doch nach langer Klage vielleicht die Netze übernommen werden können, und dann würde sich das auch für die Gemeinde rechnen.
Zur Gemeindefusion sagte er, daß eine große Gemeinde erforderlich sei, sich zu behaupten. Durch den Zukunftsvertrag meinte er, würde sich die finanzielle Lage der Gemeinde in den kommenden Jahren verbessern. Er sprach von erhöhten Schlüsselzuweisungen von jährlich 700.00€ netto, als auch die 12,8 Mio € Entschuldungshilfe.
Er meinte, daß sich die nächsten wichtigen Investitionen die kommenden Jahre sich im Abwasserbereich mit geschätzten 25 Mio € ergeben würden, welches sich auch auf die Abwassergebühren auswirken wird. Die Gebührensatzung wird aber vorraussichtlich erst zum 1.1.2016 erhöht werden.
Der Gemeinde-Haushalt sei noch ausgeglichen, und habe aktuell ein Volumen von 28,5 Mio €. Dazu kämen Investitionen von 6,5 Mio € im Abwasserbereich, als auch 3 Mio € für allgemeine Maßnahmen. Hier überbrachte er die Mitteilung, daß die Beleuchtung Sportlergasse aus 4500€ Verkehrsberuhigende Maßnahmen finanziert werden soll.
Er lobte noch einmal Adenstedt für seinen engagierten Einsatz, und insbesondere den Bürgermeister, der viele Grünflächen pflegt. Und überreichte noch ein kleines Flachgeschenk.
In der anschließenden Fragestunde erneuerte Wolfgang Könnecker sein Angebot, um die Grund-Schule für seine Enkelkinder in 2024 zu erhalten würden er und sein Bruder Jörg und Ottfried Giesemann gerne die benötigten Löcher für die Brandschutzmaßnahmen fachgerecht und quasi umsonst beisteuern. Er kritisierte, eine gut gehende Verwaltung muß nicht sagen, wie es NICHT geht, sondern wie es geht!
Fründt entgegnete, auch wie Wolfgang Könnecker in 7 Jahren bereits in Pension zu sein. Bei seinen eigenen Kindern sagte er, daß diese es sehr spannend fanden, im Alter von drei Jahren bereits mit dem Bus in den Kindergarten gefahren zu sein und mit 5 Jahren mit dem Bus zur Grundschule nach Hohenhameln. Wenn ich das richtig verstanden habe empfand er volle Busse auch als Lernerfolg: „Er könne sich erinnern, als 6-jähriger habe man auf die Fresse gekriegt und als größerer habe man auf die Fresse gegeben. Das sei auch ein Teil des Sozialverhaltens“. – welches Tumult erzeugte.Â
Nun redete er sich weiter rein, hier keine „griechischen Verhältnisse schaffen zu wollen“, jedoch kleinbeigebend nicht genau verstanden zu haben, woher Adenstedt mit Griechenland verwandt sei.
Zu Wolfgang Könnecker meinte er, daß nur mit Löcher reinklopfen es nicht alleine getan sei. Jedoch würde die Verwaltung an dem Thema arbeiten. Nach Ratsbeschluß sei jedoch der Betrieb bis 2018 gesichert.
Eine weitere Publikumsmeldung betonte erneut, daß der Schülertransport in der Tat Viehtransport sei, hier unzumutbare Zustände herschen würden. Er kritisierte die Antworten des „Bürgermeisters in Lauerstellung“ als Wischiwaschi und verstand nicht, warum Wolfgangs Angebot so abgelehnt wurde.
Fründt erzählte, daß in Ilsede ja „auch“ schon bereits Schulen geschlossen wurden, und er aus seiner Gemeindeerfahrung wisse, daß für die Kleinen extra Busse eingerichtet würden. Seine Art sei es jedoch nicht, hier eine Aussage zu treffen, die er später womöglich nicht halten könne.
Karsten Könnecker hakte noch einmal nach, ob es richtig sei, daß die Schule bis 2018/19 gesichert sei? Und wenn ja, werden die 550.000€ Brandschutzmaßnahmen inverstiert werden, um dann in 2018 einen nagelneu renovierte Schule dichtzumachen, oder trägt die Verwaltung das Risiko bis 2018 auf den Brandschutz zu verzichten?
Ebenfalls sei für ihn unklar, warum am „Ölsburger Wall“ der halbe Wall fertig gemacht worden sei, und dann würden auf einmal alle Leute abrücken. Wie kann das angehen.
Nach Fründts Aussage, hier sei eine Anlieger-Intervention Schuld entgegnete Karsten Könnecker, daß es seinen Informationen zufolge kein direkter Anlieger war, welches Herr Fründt dann als sehr weitläufigen Anlieger bestätigte. Er bot an, bis zum 1. März dieses eventuell nachzuholen. Welches Jürgen Schoke sodann unbürokratisch sofort abnickte.
Peter Duve bedankte sich bei den Bürgermeistern und leitet über zur Begrüßung des amtierenden Königs des Bürgercorps, Jörg Schlender, den Campenden Highländer vom trocknen Ast, der Abordnung der Alt-Junggesellschaft, der Junggesellschaft, und der Gäste aus Gadenstedt.
Als nächstes kleideten die Schaffer des Bürgercorps die 3 neuen Neubürger ein.
Der Bericht des Hauptmannes (anfangend mit den Worten: wir schreiben das Jahr 1 nach Wolfgang) erinnerte an die letztjährige Kampfrede unseres Ortsbürgermeisters zur Fusion und die hitzige Gegenrede des Gemeindebürgermeisters Grimm. Er erinnerte an die Tränen bei Wolfgangs Verabschiedung, lobte und dankte aber auch dem neuen Präsidenten. Er erinnerte an die Neuaufnahme von 11 Bürgerschützen, die kaputte Waage, und dankte Burkhard Claus für die neuen Eichgewichte. Er erinerte daran, daß beim Schützenfest die schlechte Bratwurstqualität zugunsten Lüders-Qualität behoben wurde, als auch der Autoscooter bei aufkeimendem Abbaubeginn aktiv am Leben gehalten wurde. Er lobte die 61 teilnehmenden Bürgerschützen, als auch den daraus hervorgehenden König.
Nach Einmarsch der Neuaufnahmen begleitet von Henning und seinen Lahstedter Musikanten, riet der Kassenprüfer dank guter Kassenlage zu Erhöhung der Freibiermenge von 150l auf 250l - welches auch euphorisch angenommen wurde.
Es folgt die Schwengeltaufe – auf den Namen Knut. Schmunzöttchen von Peter Duve, und ein gespielter Witz von Christa, Ulrike, Wolfgang und Wolfgang verkürzten die Zeit zur Vesper.
Die Lahstedter Musikanten spielten auf und es folgte eine Glosse über „Kalahari begehen“,
Jürgen Schoke bekam als letzter Kämpfer für Lahstedt eine Urkunde mit den Worten:
- Du mein Jürgen, du mein Sohn,Â
find dich ab mit der Fusion,
und dem David Lloyd George Zitat:
- „Der Beweis von Heldentum liegt nicht im Gewinnen einer Schlacht,Â
sondern im Ertragen einer Niederlage.“
Danach ging es um den ironischen Unterschied zwischen Mann und Frau
Abschließend unterhielten auch die Griechenmädchen mit einem klasse Froschkönig-Medley die feiernde Schar bis zu den Aufnahmeprüfungen der Neubürger, und deren anschließender Taufe mit Fuhsewasser.
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Hier die Bildergalerie: