Königsfrühstück 2018

Vereine und Gruppierungen - Dörfliche Festgemeinschaft

Schützenfestmontag: Traditionelles Königsfrühstück, mit Rückblick und Berichten aus der Gemeinde und Königsproklamation.

In der Politik heißt es oft zwischen den Zeilen zu lesen. Und so war beim Adenstedter Schützenfest fast interessanter, was nicht passierte: Obwohl Michael Take (Erster Gemeinderat und allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters Ilsedes) als Gast hier beim Schützenfest war, gab es (für mich erstmalig und einzig) keine traditionellen Grüße zum Fest und keinen Rück- und Ausblick der llseder Gemeindevertretung beim Adenstedter Schützenfest, und somit auch kein Flachgeschenk.

Man munkelte, daß hier der Ilseder Bürgermeister Otto Heinz Fründt seinen Einfluß gelten machte (da er womöglich nicht persönlich eingeladen gewesen sei), bzw. Michael Take keine repräsentativen Aufgaben übernehmen darf. Dabei wäre gar keine Konfrontation angestanden, da der Adenstedter Ortsbürgermeister Jürgen Schoke aus gesundheitlichem Grund zum diesjährigen Schützenfest eh verhindert war.

 

Aber die Adenstedter lassen sich die Stimmung dadurch nicht vermiesen. So wurde das Königsfrühstück traditionell mit einem Zeltgottesdienst von Pastor Burkhard Kugelann eröffnet.

Und so begann dieser eigentlich unkonventionell, indem er das Schützenfest als Thema wählte, ein Fest welches die Menschen verbinde. Leitthema sollten Uniform und Tradition seien, und er begann fortschrittlich, indem er sich seiner Uniform, seines Talares entledigte.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger Pastor Sabrowski, (der einen Zeltgottesdienst als Zusammenkommen des Volkes und nicht nur seiner eigenen Schäfchen begriff und diesen Gottesdienst volkstümlich auflockerte) ignorierte Pastor Kugelann sämtliche moderne Formen eines Gottesdienstes (welcher auch Konfirmanden alle werbenden Möglichkeiten moderner Kirche eröffnen würde) und begann einen Frontalunterricht mit klassischer Predigt, Gebet, Lobpreisung und Gesang (immerhin mit den beiden Kirchen-Hits Aufstehen und Danke aber auch „Komm Herr, segne uns“ in SlowMo-Version). Vielleicht war das Zelt auch deswegen zu diesem Zeitpunkt nur halb gefüllt.

Für mich sprang er dann zwischen seinem Leitthema, der „Schützen“funktion des Mittelalters (wo er aber die Bürgerwehren mit den heutigen Schützen gleichsetzte) und einem für mich wahllos gegriffenen Bibelzitat (AT:Nehemia 4.9) hin und her. Allerdings gab er auf die von ihm rhetorisch gestellte Frage, welche Werte es heute zu schützen und verteidigen gilt, keine Antwort, sondern wandelte über die Allgemeinplätze wie Ehrenamt und Freigiebigkeit zu seinem Glaubensbekenntnis: Alles wachse durch GottesSegen.

 

Es folgten die Artigkeiten der Jungesellschaft von Adenstedt von 1872 durch deren Hauptmann Sascha Giese:

Er dankte den letztjährigen Majestäten, er begrüßte Peter Duve als Vertreter des Ortsrates, Michal Take von der Gemeinde, die Vertreterinnen der Sparkasse HGP, er bedankte sich bei Carsten Schill für das gespendete Faß Freibier der Brauerei Härke, und bei Mike Backhaus (vom geilsten Spielmannszug des Landkreises), bei Carola Könnecker für die Stiftung der Königsscheibe, Diana und Achim Schmidt für die Gestecke, Rolf Kumpf und Alwin Bruder, Michel Hartwig, Theo Streithorst.

Besondere Genesungswünsche schickte er an Gerald „Kalli“ Stein, der sich beim Grünholen der Junggesellen stark verletzte und nun das Schützenfest im Krankenhaus verbringen muß. Dank ging auch an alle Landwirte die hier unterstützten.

 

Peter Duve vertrat sehr souverän den leider verhinderten Ortsbürgermeister Jürgen Schoke („hat Rücken“).

Die obligatorische Begrüßung der Korporationen (die JG als Ausrichter des Festes, die Griechenmädchen die so schön das Dorf schmückten, die Damen der Weiberfastnacht, den neugegründeten Bund der zugezogenen Frauen TAFT, den Schützenverein der allen beim Schießen beistand, das Bürgercorps, die SGA-Mitglieder, und die Vertreter der Sparkasse und den Vertreter der Gemeinde Michael Take).

Rückblickend, was sich im letzten Jahr getan habe, erwähnte er zwei große Baustellen: Die Adenstedter Schule und die Große Straße. Die große Straße sei nun ja offiziell fertig gestellt (obwohl noch Arbeiten folgen), dies habe zu je 30 Liter (2015er-Wetteinsatz)Freibier durch den Ilseder Bürgermeister Fründt und den Adenstedter Ortsbürgermeister Jürgen Schoke für die Männerfastnacht geführt: Da beide darauf bestanden die Wette gewonnen zu haben, sich aber nicht lumpen lassen wollten, gaben aber beide ihr Faß zum Feiern frei.

Auch die flankierende Bepflanzung der Tröge in der großen Straße wird nun in einer Arbeitsgruppe (Jürgen, Jörg, Karsten) angegangen. Anscheinend wohlwissend nannte er dieses „Politik auf höchster Ebene“.

Zur Schulfrage zog er persönlich ganz stark den Hut vor Allen die sich hier engagierten – welches mit anhaltenden Applaus belohnt wurde. Stellvertretend dankte er der Truppe um Cord Pape, die in Ruhe und Geduldigkeit ihre stichhaltigen und überzeugenden Argumente vorgetragen, und ausdauernd der Gemeinde die Stirn geboten haben.

Der Gemeinde konnte er an der Stelle nicht wirklich danken. Er war der Meinung, daß die Gemeinde die Vorlage lediglich im letzten Moment zurückzog, weil sie keine ausreichende Mehrheit mehr sah. Hätte sie diesen Rückenwind nicht gespürt, so war er der Überzeugung, hätte sie diese Entscheidung leider auch „auf Gedeih und Verderb“ durchgezogen.

Auch die fadenscheinige Begründung der Gemeinde, die Mitglieder „seien aufgrund der agressiven Stimmungslage“ zu schützen, verstimmte ihn sehr – er dankte jedoch (wohlweislich) allen Ortsratsmitgliedern für ihren Einsatz für ihr Dorf Adenstedt.

Zu dem PAZ-Leserbrief-Hammer (des FBI-lers Rüdiger Blimke vom 17.5.), die Alt-Lahstedter seien nicht in der Lage sich zu integrieren:

parierte er unter frenetischem Applaus, es sei hier definitiv besser niveauarm zu sein und sich für die Zukunft einzusetzen, als vermeintlich niveaureich und willenlos.

An Herrn Take gewandt, bat er die Verwaltung (Jürgen Schoke wies ihn darauf hin) den seit 2012 verhängten Investitionsstop für die Adenstedter Schule doch aufzuheben, damit endlich die dringend nötige Heizungskessel-Renovierung gemacht werden kann.

Weiter beschrieb er, wie er im NDR zufällig einen sehr hörenswerten Beitrag über die Auswirkungen des Verlustes der Schule hörte. Ab der 11. Minute erklärt der Ortsbürgermeister Broich die Folge der Verödung. Wenn die Schule geschlossen werde, da stirbt das Dorf (Minute 14.15 bis Minute 18.00).

Daß dieses, unser Dorf jedoch momentan stürbe, wagte er zu nihilieren, da im letzten Jahreszeitraum die Gemeinschaft (JG, GM, BC) soviel Neuaufnahmen wie noch nie: über 30 Neumitglieder verzeichnen konnten.

Und er betonte zusätzlich, im Zeitraum vom letzten Schützenfest bis heute gab es in Adenstedt 13 Schwangerschaften und Geburten! Und von diesen 13 sind 10 Mädchen! Und die würden sich alle auf/über einen Platz im Kindergarten und Krippe freuen. Und so freute er sich weiter, denn die Krippe soll ja nun doch erweitert werden.

Und dann schloß er mit einem Glück auf! (wohl in der Hoffnung es mögen sich für Adenstedt neue Gänge auftun, bzw. dem Wunsch einer gesunden Auffahrt).



Zwischendurch verwöhnte das Team um Michel Hartwig (CPS, Odins-Hain) alle mit Niedersächsischer Hochzeitssuppe (mit reichlich Einlage), mit Putengeschnetzeltem, Krustenbraten, Petersilienkartoffeln und gemischtem Gemüse.

Es war reichlich vorhanden, lecker, und klasse organisiert, denn schließlich rückte Michael hier auch mit mindestens 16 Mann Personal an.

 


Der DFGA-Vorsitzende Jan Henning Aselmann dankte nun den Anwesenden für diese hervorragende Dorfgemeinschaft, auf die man stolz sein könne, und die uns von anderen Dörfern unterscheide. Stolz plädierte er unter Applaus, zu dieser Dorfgemeinschaft gehöre auch, daß wir niemanden ausschließen, nur weil er eine andere Meinung habe. Wir diskutieren hitzig, doch auch wenn einmal einer über die Stränge schlüge, würden sich alle wieder darauf besinnen, was uns verbinde: Unser Dorf!

Er sprach großen Dank aus an die Junggesellschaft, die das Schützenfest nun in 150-jähriger Tradition fortführe. Ebenfalls dankte er den DFGA-Mitgliedern, insbesondere den stillen Crammi (verläßlich), Alex Möbius(Schriftführer) und Dege (Routine).

Er beschwor: sollte die Teilnahme zum Jugendkönigschießen weiter abnehmen, so sei dieses irgendwann in Frage zu stellen. Das wäre schade, da eigentlich 60-70 Kinder teilnahmeberechtigt wären.

Zum Festplatz war er glücklich, daß sich in den letzten Jahren ja einiges getan habe. Durch DFGA, Ortsrat, Schützen, Bürgercorps, Griechenmädchen und Junggesellen. Alles ehrenamtlich und unentgeltlich. Auch dieses Jahr wurde der Festplatz wieder mit vielen Freiwilligen gesäubert und hergerichtet. Auch der Weg wurde ausgebessert und sieht nun aus, „wie an der SCHNUR gezogen“.

So wurden der Gemeinde etliche Aufgaben abgenommen und ihr viel Geld eingespart. Da wäre es doch nicht zuviel verlangt, wenn der Bauhof zum Fest die Wege ordentlich vom Unkraut befreie. Das dieses immer extra eingefordert werden müsse, sei zu beklagen, und Sprüche wie: „Das ist doch nur ein Schützenfest, wir wollen doch hier keinen roten Teppich ausrollen“ schmerzten dann arg.

Weiterhin apellierte er für den Schützenverein zu spenden, der einen maßgeblichen Anteil am Adenstedter Schützenfest habe. Die Gemeinde renoviere das Dach des Schützenhauses, und legte die Kosten anteilig dem Schützenverein auf. Hier muß vom Verein ein hoher 4-stelliger Betrag aufgebracht werden, den dieser aus eigenen Mitteln nicht stemmen kann. Es gibt demnächst einige Spendendosen im Dorf. Bitte füllt sie! Denn es wäre schade, wenn wir im Ort noch einen Traditionsverein verlieren würden.

Unter allen aktiven Bürgerschützen, die mitgeschossen haben, wurde dann das rituelle Bierfaß verlost (dieses mal 30l HärkeBier+20l ÜberraschungBier). Als Glücksfee zog die Griechenmädchen-Vorsitzende dann den Gewinner Christian Cramm.

 

Merken: Dieses Jahr feiern die Griechenmädchen ihr 40-jähriges Jubiläum am 8.9. vor dem Feuerwehrhaus.

Als Neuerung dieses Jahr ist noch zu vermerken, daß bisher immer der Bürgerkönig zum Ausschießen des Gemeindekönigs/Kreiskönigs geschickt wurde. Von nun an soll dieses der Adenstedter König der Könige machen. Damit sind nun auch der Jugendkönig, der König des Schützenvereines, die Frauenkönigin, die Königin der Griechenmädchen, oder der Junggesellenkönig berechtigt.

Als traurige Mitteilung war zu vermerken, daß der Gesangsverein seinen Festwagen verkauft hat. Die gute Mitteilung ist, daß der Bürgercorps in Zusammenarbeit mit der Junggesellschaft diesen für Adenstedt übernommen hat. Er bietet Platz für 12 Personen und kühle Getränke, ist überdacht und muß von einem Trecker gezogen werden. Wer diesen mieten mag zu feuchtfröhlichen Ausfahrten in der Feldmark, soll sich auf kurzem Dienstwege an Jan-Henning oder Sascha halten.



Martina Claus, Petra Möbius und weitere haben vor 40 Jahren die Griechenmädchen gegründet.

Aus damaligen einfachen gewickelten Bettlaken wurden mittlerweile genähte und bordierte Kostüme. Die Griechenmädchen hatten es die ersten Jahre sehr schwer und verdankten es auch nur Wolfgang Rasch, daß die erste Vase auf dem Schützenfest proklamiert werden durfte.

Aus diesem Anlaß und der Freude, daß der Verein immer noch erfolgreich Bestand hat, luden die damaligen Gründungsmitglieder die jetzigen Griechenmädchen nun zu einem Sekt ein und anschließendem Tanz nach dem Champagnerlied.

 

Natürlich durfte auch das Liedgut der Junggesellschaft nicht fehlen:



Letztendlich sollte es dann zu der Proklamation der neuen Könige kommen.

Auf Verlust der Königsscheibe steht bestimmt ein Lastzug voll Bier. Was jedoch auf zu gute Sicherung der Königsscheibe durch den Scheibenträger steht (oder vielleicht doch nur Schlüsselverlust), weiß ich nicht.

Hier die Königsscheibe der Junggesellschaft:

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Gerettet:

Nun Einmarsch der Korporationen und Würdenträger:

 

 

Entkleidung der Alt-Majestäten und Ehrentanz:

König der Könige wurde Janine Gurdas

 

  1. Janine Gurdas   (41T)
  2. Oliver Claus   (91T)
  3. Melanie Gurdas   (127T)

 

 

Jugendkönig wurde Nico Damian

 

  1. Nico Damian   (29)
  2. Janine Gurdas   (28/30)
  3. Finn Kaapke   (28)

 

und Ehrentanz:

 

Königin der Damen wurde Jennifer Schoke

 

 

  1. Jennifer Schoke   (5,9)
  2. Berit Klar  (8,2)
  3. Saskia Giesemann   (17,2)

 

und Ehrentanz:

 

 

Königin des Schützenvereins wurde Simone Bornemann

 

  1. Simone Bornemann   (9)
  2. Saskia Giesemann   (10)
  3. Melanie Gurdas   (27)

 

und Ehrentanz:

 

 

Königin der Griechenmädchen wurde Franziska Grimm

 

  1. Franziska Grimm   (9,1)
  2. Inga Hollemann   (9,4)
  3. Sabrina Lauenroth   (9,9)

 

und Ehrentanz:

 

 

Träger des weißen Taschentuches und König der Junggesellschaft wurde Gerrit Kempe,
mit dem Beinamen die metallverarbeitende Maschine aus der Blumenstraße

 

  1. Gerrit Kempe   (158)
  2. Benni Richter
  3. Sascha Giese

 

Hochlebenlassen:

 

und Ehrentanz:

 

 

König des Bürgercorps wurde Boris Lauenroth
mit dem Beinamen der vielbeschäftigte Erdbeerkönig von Adenstedt

 

  1. Boris Lauenroth
  2. Holger König
  3. Jan Henning Aselmann

 

Hochlebenlassen:


Ehrentanz:

 

Beschlossen wurde das Königsfrühstück traditionell mit dem Niedersachsenlied

 

So, und wem das noch zu wenig Eindrücke waren, der kann sich hier noch durch die Bildergalerie klicken:

 

 

Trauriges Ende ist natürlich auch immer das Ausscheiden aus der Gemeinschaft der Griechenmädchen: