Königsfrühstück 2017

Vereine und Gruppierungen - Dörfliche Festgemeinschaft

Montag ist der traditionelle Tag des Königsfrühstücks, an dem die alten Majestäten entkleidet werden, und die neuen inthronisiert werden, aber auch der jährlichen Bestandsaufnahmen der Bürgermeister.

Traditionell eröffnete Pastor Burkhard Kugelann das Königsfrühstück mit einem Zeltgottesdienst, den er auf seine Art versuchte leger unter dem Motto „Freuet Euch“ zu gestalten, was für ihn hier Talar-frei hieß. Allerdings stand wohl auch der Introsong „Take me to church“ Pate.

Musikalisch bedankte er sich und der Saal bei allen Organisatoren und Freiwilligen dieses Schützenfestes mit dem Kirchen-Hit „Danke...“.

Dann nahm er den Psalm 65 sehr sehr frei nach einer Übertragung von Peter Spangenberg als Gebet zum Anlaß mit monotoner Stimme für die Kirche zu werben, die ja vielmehr Stille ausstrahle, als diese Festversammlung nach dem Gottesdienst (allerdings auch ein wenig wehleidig klagend mit weniger Zuspruch).

Er versuchte mit Hanns-Dieter Hüschs Hirtenbrief (Gott ist aus der Kirche ausgetreten) und einem eingeschobenem Gedicht (Roth?/Hüsch?) herauszufinden, was bliebe denn aus unserer Kirche, wenn wir Gott verbannen wollten, um dieses aber lediglich mit den klassischen Postulaten zu beantworten: +++gott ist überall+++wo zwei versammelt seien ist gott unter ihnen+++gott ist da, will in uns wirken+++
um dann schlußendlich zu: „Kommt, wir suchen Gott“ zu resummieren

Mutmachend folgte dann der Bittlinger/PurpleSchulz Song „Aufstehen“, um dann mit einem Segen nach gut 30 Minuten abzuschließen.

Der Hauptmann der JG lobte sodann den Equorder Spielmannszug, der ihm wohl seine Stimme klaute, weil sie seit Samstag 9.00Uhr und Sonntag 8.00Uhr täglich spielerisch dermaßen gut einheizten, daß man einfach mitmachen mußte (zur Info: Sonntag 8.00Uhr war der spontane Umzug in Solschen, als Dank dafür, daß die Solschener die "Adenstedter Baustelle" mit ihren Sonnenblumen wie angekündigt verschönt haben). 
Er fuhr fort mit der Begrüßung der alten Majestäten: Stefanie Claus, Simone Bornemann, Max Birkner, Jutta Langkabel, Axel Bornemann, Peter Giesemann, Jonas Könnecker.

Ebenfalls freute er sich über das Erscheinen der Bürgermeister von Adenstedt und Ilsede: Jürgen Schoke und Otto-Heinz Fründt. Dank ging an den engagierten Einsatz des Pastors Burkhard Kugelann. Großer Dank ging an Carsten Schill für das 50l-Faß Freibier der Firma Härke und an die Verteter der Sparkasse „HGP“. Als Förderer bedankte er sich bei Karola Könnecker, die die Junggesellenscheibe stiftete, bei Diana und Achim Schmidt für den Blumenschmuck, bei Michael Hartwig für das Essen, an Alvin Bruder für das Zelt und Rolf Kumpf für die Bewirtung, Theo Streithorst für die Musik, als auch allen Landwirten, die zur Herstellung des Platzes und Bereitstellung der Trecker zum Zug halfen.

Jürgen Schoke bat um die Ehrerbietung und Gedenken an Friedrich Könnecker, der im Alter v. 88 Jahren gegangen ist. Als Kommunalpolitiker tiefster Überzeugung war er seit 1961 im Adenstedter Gemeinderat, von 1972-2001 im Rat der Gemeinde Lahstedt, bis 1999 als Mitglied des Ortsrates Adenstedt und als Ortsbürgermeister hatte er von 1989-1999 die Geschicke unserer Ortschaft gelenkt. Jürgen Schoke beschrieb ihn als geradlinigen und aufrechten Kommunalpolitiker, wie kein zweiter ihm Bekannter.

Er bedankte sich bei der Junggesellschaft für das Schützenfest und den Griechenmädchen für den Dorfschmuck. Dank auch an Henning Aselmann und Jürgen Stahlmann und den Helfern des Bauhofes, die (nach Anfangsschwierigkeiten) in einer Nacht- und Nebelaktion aus „blühenden Landschaften“ den Festplatz (am Do/Fr) herrichteten.

Er erinnerte sich an seinen Großvater, der nie das Wort Schützenfest nutzte, sondern stattdessen von „Fraischeiten“ (ausgesprochen etwa: Frösch-halten). Der Vorläufer des Schützenfestes ist also das Freischießen (das in Peine 400-jährige Tradition hat). Das Recht auf Sebstverteidigung hat Heinrich der Erste im Jahre 924 erlassen. Raubritter und marodierende Banden machten der Bevölkerung schwer zu schaffen. Durch Schießübungen, erst mit der Armbrust, dann mit dem Vorderlader profitierten die Bürger und auch die Grundherren, die pünklich zu Martini nun ihren „Zehnten“ einstreichen konnten. Daher konnte der beste Schütze sich für ein Jahr von allen Steuerabgaben „freischießen“, oder andere Privilegien erhalten. Folglich schlug Jürgen Schoke den neuen Majestäten unter Beifall vor, derentwegen im Rathaus bei Herrn Fründt einmal vorstellig zu werden.

Weiter führte er aus, daß das Jahrhundertbauwerk (Dimension, nicht Zeit) nun in die letzte Runde gänge. Der dritte Bauabschnitt von der Ortsgrenze bis zur Knippelkuhle sei nun eingeläutet. Die gesamte Verlegung der Abwasserrohre, Druckrohre, Versorgungsleitungen, Strom, Telekom, Gehwegen, Gosse und Hochborden soll laut BM Fründt im Oktober abgeschlossen sein.

Er beschwor bereits herauf, die Kinder oder Enkel könnten in einigen Jahren klagen, welche Pattköpfe denn damals das sagen gehabt hätten, wenn die ersten Schäden einträfen. Er bezog dieses primär auf Wurzeln, die die Gehwege oder Straße heben könnten (man kann dieses aber auch darauf beziehen, daß im inhomogenen Baukörper alte hochverdichtete Teile gegen schwimmend gelagerte Bereiche angrenzen).

Bis Ende Juli soll der zweite Bauabschnitt, der derzeit noch nicht abgeschlossen ist, bis zur Knippelkuhle asphaltiert werden. Er meinte, man könne dann nächstes Jahr zufrieden sein über „unsere neue tolle Ortsdurchfahrt“.

Der letzte Bauplatz an der Ölsburger Straße ist nun auch verkauft (Anmerkung: Mühlenfeld II 47€/m², Solschen bereits 58,50€/m², Gadenstedt Zitterfeld III 90-100€/m², Adenstedt Amselweg ???).

Alle Baulücken im Dorf sind verbaut. Wir haben hier in Adenstedt also wirklich Bedarf! Die Lahstedter Altvorderen hatten vorgesorgt, und bereits damals Ackerland (westlich Richtung Solschen von Moppel aus bis zur Beeke) zur Vorsorge gekauft. Er sagte: Auch als Tauschlandmöglichkeit für Landwirte um Bauplätze für die Ortserweiterung zu schaffen. Im Frühjahr überraschte uns dann BM Fründt mit einem eigenen Tauschland-/Bauland-Projekt. Da Ilsede so gut wie kein Land besitzt, mutmaßte Jürgen Schoke, sei der Sinn einer Fusion, daß diejenigen die Besitztümer haben, diese abgeben an diejenigen die nichts haben – in die Taschen statt unter die Arme zu greifen. Er habe somit den Begriff „Tausch“-Land also nicht wirklich verstanden: er kenne lediglich die altertümliche Vorgehensweise „ich gebe dir, und du gibst mir“. Tatsächlich wandert das Adenstedter Bauland nun aber nach Groß Ilsede, um dort das neue Ilseder Bauland zu finanzieren. Und so erinnert er sich an seinen Großvater, der immer sagte: „Junge, Junge, wer tauschen will, der will betrügen“. Womit er sich naturgemäß großen Beifall erheischte.

Zum KiTa-Ausbau meinte er, daß die Mittel im Haushalt wohl schon freigegeben seien

Zum Schluß seiner Rede lobte er noch einmal die Motive der Königsscheiben der Junggesellschaft und des Bürgercorps. Die Schule, wie auch die Kirche standen damals auf Eisenerz. Die Kirche wurde in 1916 aberissen, die Gottesdienste wurden auf dem Saal in einer Gastwirtschaft abgehalten. 1919 wurde dann der Grundstein für die heutige Kirche gelegt.

Ebenso stolz ist er auf die Scheibe der Junggesellschaft. Das Motiv ist die Adenstedter Grundschule, die in diesem Jahr ihr 110-jähriges Jubiläum feiert.

Nach dem Hauptgang (lecka Krustenbraten etc.) betrat der Ilseder Bürgermeister Otto-Heinz Fründt das Rednerpult. Er begann damit, ein 50-l Bierfaß nicht liefern zu können – jedoch hätte er seinen berühmten Flachbrief bei. Er fing seine Rede an mit dem Allgemeinplatz des Dankes an alle Ehrenamtlichen, die in unserer Gemeinde tätig sind, wobei er aufzählte: die Feuerwehr, die Flüchtlinggshelfer, und dann episch referierte über das Ilseder Ferienprogramm mit 50 ehrenamtlichen Helfern und vielen Veranstaltungen (ohne z.B. die SGA-Handballer-ferien-freizeit zu erwähnen, oder emilios Sommerfest, bzw. die anderen Adenstedter Gruppen mit ihren diversen Veranstaltungen, wie der Feuerwehr, der Alt-JG, der Griechenmädchen, der CDU und auch z.B. llsedeweit betrachtet ohne  Atze in Lafferde zu loben).

Als Ergänzung zu Jürgen Schokes Vorrede erwähnte er, daß das Adenstedter Land nicht als Bauland vorgesehen war. Es war als Teil des abgegrenzten Abwasserhaushalts vorgesehen für ein in Adenstedt zu schaffendes (ebenso wie in Münstedt, Oberg, Gadenstedt) Mischwasserbiotop. Er postulierte nun eigenständig ( da mir kein veröffentlichter Beschluß bewußt ist, KEIN Mischwasserbiotop in Adenstedt zu verwirklichen), daß durch den Bau einer zentralen Kläranlage, dieses überflüssig sei (obwohl im 2015er Haushalt noch Mittel dafür bereit gehalten worden waren, und er als "Posten 538100160003 Mischwasserbehandlung Adenstedt" auch immer noch fortgeschrieben werden sollte und desweiteren die Stoßwasser bei Starkregen aus Adenstedt auch immer noch nicht pumpbar sind, somit hier ein Regenwasser-Auffangbecken alles andere als überflüssig ist. Dieses ausgebaut als biologische Reinigungsstufe/Naturbiotop mit Abscheidefunktion in die Beeke ist meines Erachtens immer noch die weitaus umweltverträglichste und preislich günstigste Reinigungs-Lösung).

Zum Bauland meinte er, daß ja am Amselweg nun Bauland vorgesehen und im Planungswege sei (Ob bezahlbar, oder dann zu Kosten wie in Gadenstedt, dazu sagte er nichts).

Zum Kindergarten-Projekt bat er noch um Geduld, bis die Planungen abgeschlossen seien, aber das werde demnächst sein.

Er meinte: Als großes Thema für die Gemeinde ist natürlich die zentrale Kläranlage anzusprechen. Man sieht ja bereits, was da Riesiges entsteht. Planungsziel ist Juli/August 2018. Bis dahin müssen wir natürlich auch das Abwasser dahin transportiert haben müssen. Hiervon sind insbesondere Adenstedt, Münstedt und Oberg betroffen, und man arbeite mit Hochdruck an dem Thema, was er jedoch als sportlich von der zeitlichen Schiene her sieht.

Zur Großen Straße meinte er, daß er optimistisch sei, da seiner Meinung nach die Wette mit Jürgen Schoke bis zum 31.12. des Jahres gelte, und er sich auf das Freibier freue.

Beim Ausbau der Ortsdurchfahrt Gadenstedt meinte er, daß es gut sei, daß hier auch Kanalrohre eingezogen werden, wenn dadurch ein Teil der Kosten auf andere aufgeteilt wird (sic!).

Zum Thema Breitbandverkabelung gestand er ein, daß diese zwar vollmundig in den Zeitungen stand, er jedoch Anfang des Jahres angerufen wurde, es sei angeblich kein Port mehr frei. Er hat sich sagen lassen, daß man auf den Ansturm der Adenstedter nicht vorbereitet gewesen sei. Es wurden mehr Anträge gestellt auf bis zu 100 Mbit als verfügbar waren. Er hofft nun auf eine Normalisierung der Situation, ist aber gerne bereit zu vermitteln.

Als Bonmot seiner kaum zehnminütigen Informationen schloß er mit der Anekdote an seine jugendlichen Adenstedter Schützenfeste, als er damals vor 45 Jahren hier feierte kassierte er am Folgetag einen Eintrag im Klassenbuch: „Fründt schläft im Unterricht“. Ob das nun gut ist oder schlecht, es zeigt für ihn aber, daß man in Adenstedt gut feiern kann.

Zuletzt gab er den Adenstedtern noch einen auf Adenstedter Schlawiner gemünzten nicht schmeichelhaften Witz mit auf den Weg. Der aber dennoch komischerweise Beifall hervorrief.

In Abänderung des traditionellen Programmes kam als dritter Redner nun Peter Duve, der vom Förderkreis Grundschule angesprochen wurde einen Text zu verlesen, welches einvernehmlich vom Vorstand Bürgercorps, vom Vorstand Junggesellschaft, vom Vorstand Griechenmädchen, vom Vorstand Schützen und von der DFGA befürwortet wurde.

Diese wichtige leicht märchenhafte Rede über die Grundschule Adenstedt (bei der im Saal aufmerksame Stille herrschte) ist daher hier in einem eigenen Beitrag komplett dokumentiert. Sie wurde belohnt mit einem anhaltenden Applaus.

Danach hub Peter Duve an, welche Freude es für ihn sei (letztmalig), wieder vor einem vollbesetzten Zelt reden zu dürfen, ja gar „VIPs“ in seinem Nacken zu haben. Ihm oblag es auch nocheinmal Jan Henning Aselmann und Gerrit Kempe zu ehren, wie die beiden sich fürs Schützenfest einsetzen, seien es Schranken, Strom- oder Gehwege.

Zu Verlosung des Bürgercorps-Fasses wurde dann der Nachtisch serviert. Diesen spendierten Michael Hartwig mit dem Vanille-Eis und Boris Lauenroth mit den original Adenstedter Erdbeeren

Neben Tusch gab es dafür einen Mega-Applaus. Ein Wunder, daß man die beiden dafür nicht hochleben lassen wollte.

Peter Duve verabschiedete sich ersteinmal mit dem Spruch: er wünsche allen einen frischen Wind im Rücken, es solle nur nicht der eigene sein. Und bat Ottfried noch einmal um „die Ziege“ – welches dann auch prompt erfüllt wurde.

Wie jedes Jahr boten die Junggesellen auch diese Jahr wieder ihr Sangesgut dar:

Nach längerer musikalischer Party folgte der Einmarsch der Korporationen mit den „alten“ Schützenkönigen, um dann die neuen Majestäten zu küren.

Die Fahnenträger und Vorstand:

Jungesellen-König, Schaffer und Schaffer-Damen:

JG-Vorstand:

GM-Vorstand:

Alt-Weiber-Vorstand:

BC-Vorstand:

Schützen:

Es folgt der Ehrentanz der alten Majestäten:

Beim Schießen zur Königin der Könige hatten

 

  1. Jutta Langkabel - (32T)
  2. Max Birker - (52T)
  3. Stefanie Claus - (66T)

 

Als Kinderschützenkönig schossen

 

  1. Janine Gurdas
  2. Nico Darian
  3. Lisa

 

mit Ehrentanz

Aus den 40 Teilnehmern der Damen der Weiber Fastnacht schossen:

 

  1. Bettina Winkler - (3,4T)
  2. Monika Giesemann - (3,6T)
  3. Sarah Schmidt - (6,3T)

Mit Würden und Hochleben lassen:

 

und Ehrentanz

und Pokal

Bei den Schützen schossen;

 

  1. Melanie Gurdas - (36T)
  2. Heike Palfner - (55T)
  3. Helga ...(evtl Schütte) - (68T)

 

mit Pokal

Von den 26 Teilnehmern der Griechenmädchen schossen:

 

  1. Helena Wietfeld - (   )
  2. Laura (10,3T)
  3. Maja (11,2T)

 

Ehrentanz und Ehrungen:

Bei den Junggesellen schossen:

 

  1. Oliver Claus
  2. Sascha Giese - (163T)
  3. Felix Giesemann - (180T)

 

und mit Kosenamen:

OLE

der versicherungsfachmännische
Fußballgott von
der Birkenstraße

Hochlebenlassen:

Ehrungen

Bei dem Bürgercorps schossen:

 

  1. Axel Bornemann
  2. Holger König
  3. Heinrich Ölpers

 

Axel Bornemann trägt den Kosenamen:

Footloose

der leidenschaftliche
Autoschrauber von
der Großen Straße

Ehrung

 

Das Königsfrühstück endete mit dem gemeinsamen Singen des Niedersachsenliedes:

.

Nach dem Kaffetrinken wurden traditionell den ausscheidenden Griechenmädchen die Kleider abgeschnitten:

Leider ...

 

Am nachmittag wurden dann die Scheiben ausgetragen

 

Hier die Fotos als Galerie:

 

Aktualisiert (Donnerstag, den 17. August 2017 um 17:01 Uhr)