Männerfastnacht 2017

Vereine und Gruppierungen - Bürgercorps

Mit einem zotigen Papageien-Witz und den 6 Wundern des Sozialismus startete der BürgerCorps-Präsident Peter Duve die Adenstedter Bürgerversammlung und Männerfastnacht 2017 im ausverkauften Odinshain.

Nach besonderer Begrüßung der Würdenträger, Wichtigheiten und Weitgereisten; und der Ehrung der von uns Gegangenen – übergab er das Mikro an die Bürgermeister:

Jürgen Schoke zog „Lahstedter“ Bilanz: Zu der Baustelle Große Straße meinte er eher ironisch, „was bereits geschafft wurde kann sich durchaus sehen lassen“. Er bemängelte, daß die vorgestellten Planungen im Rathaus wohl komplett an derAusführung vorbeigingen. Es wurde damals eine Ampelführung vorgestellt, alle Geschäfte sollte jederzeit erreichbar sein, und der erste Bauabschnitt sollte bis zum Inselweg reichen – und stattdessen wurde bis zur Molkereistraße durchgearbeitet und das Dorf zwei Wochen abgeschnitten und in eine Ost und eine Westhälfte geteilt. Er kalauerte über die Möglichkeiten, daß es im Oktober auch einmal regnen könne – welches hier in Adenstedt jedoch (dank Bauplanung) zu katastrophalen Parkraum-Verhältnissen führte.

Den von BM Fründt kolportierten Zeitverzug von 4 Wochen karikierte er mit Fründts eigener Bemerkung, daß dieser nun wohl seine Peitsche rausholen müsse, und noch 1000 Chinesen einstellen müsse. So begannen die Arbeiten ja im April 2016 und sollen im Juni 2017 mit Fegearbeiten beendet werden. In 10 Monaten sind 658m geschafft, doch die fehlenden 904m in den kommenden 3 Monaten zu schaffen hält er für unrealistisch. Zurückblickend auf die alte Wette, hofft er für die kommende Männerfastnacht, daß dort kein Frei-bier, sondern Fründt-Bier getrunken werde.

Ähnliche Zustände vermutet er beim Ilseder Millionen-Klo, dem er Fründts Beinamen andichtete. Waren zur letzten Männerfastnacht die Ausschreibungen quasi im Gange, so sind ein Jahr später von den 25 auszuwilderndenFeldhamstern bereits 2 gefangen – im Hamsterzaun für 38.000€.

Er meint hier müssen die Gebührenzahler tief in die Tasche greifen, so daß Abwassergebühren von 7,50€-8€/m³ nach Fründts angeblichen Worten keine Utopie mehr seien.

Er lobte den Dorfzusammenhalt: Bei den Junggesellen seien 6 neue Mitglieder eingetreten, bei den Griechenmädchen dieses Jahr sogar 10! Diesen gönnt er eine positive Zukunft und fragt den BM Fründt, warum nach dem Krippenanbau die integrative Gruppe eingeführt wurde, welche zu einer Verringerung der möglichen Kindergartenkinder führte – nun jedoch eine zweite Krippengruppe angebaut werden soll, statt einer regulären nötigen Kindergartengruppe?

10 Kinder müssen mittlerweile aus Adenstedt in andere Ortschaften/Kindergärten gefahren werden! Ab August womöglich 16 Kinder! Hier warf er BM Fründt Fehlplanung vor, da in anderen Ortschaften Überkapazitäten für Kindergartenkinder geplant werden und Unterkapazitäten für Krippenkinder. Warum tausche man dieses nicht?.

Mit der Grundschule sei es ähnlich. In Lafferde wird die mit 48 Kindern am wenigsten genutzte Schule als Ganztagsschule ausgebaut und mit einer Mensa für 38.000€ ausgestattet. Hier und in Gadenstedt werden jeweils 80 Kinder betreut. Er bewundere daher den Schulleiter Mirko Busch, der meinte, „wir seien eine Schule an zwei Standorten und ein Lehrerkollegium und er opfere nicht seine Schule auf dem Altar der Politik oder jedweder Eitelkeiten. Diese Schule habe sich so wie sie ist bewährt, und es gäbe keinen Grund dieses zu ändern.“

Obwohl BM Fründt sich vor 2 Jahren als halber Adenstedter ausgab, führte Jürgen Schoke ihn vor, und wies ihn auf die Bedeutung des Adenstedter Wappens hin. Den Schimmelreiter auf den (48Stck.) Hügelgräbern. Den Kriegsgott Odin auf seinem Schlachtroß.

Einen brennenden Horizont an die Wand malend („ausgenommene Weihnachtsgans“), daß die Executive mittlerweile die Legislative entmachte, und auch um Odin nicht zu verärgern schlug er Fründt versöhnlich vor: die Adenstedter seien leicht zu händeln, wenn man ihnen nichts wegnimmt, im richtigen Ton mit ihnen spricht und ab und zu ihnen einmal was Gutes tue.

 

Bürgermeister Fründt griff gleich Jürgen Schoke an, warf ihm substanzlos Alt-Lahstedter Denken vor, die Fusion verpaßt zu haben, und mit Zahlen -so auch letztes Jahr schon- sich schnell zu verrechnen.

Zur großen Straße frotzelte er, nicht die Planung sei an der Ausführung vorbeigelaufen, sondern die Ausführung habe die Planung eingeholt. Er spielte groß, daß hier über jeder Kanalleitung drei andere liegen würden, die erst händisch freigeschaufelt werden müssen. Was im Saal zu leichten Tumulten führte – welches BM Fründt so Verstand, daß er seinen Willkommensumschlag doch vielleicht wieder mitnehmen wolle.

Nach Überbringung der Grüße des Rates rettete er sich in Beamten witze.

Mit Hinweis auf Großbritanien, Amerika, die Türkei, aber auch Holland und Frankreich wurde er ernst und meinte, „daß Werte wie Freiheit, Toleranz, Demokratie und die Errungenschaften der Europäischen Einigkeit keine unantastbare Selbstverständlichkeit sind, sondern stetig immer wieder neu erstritten, verteidigt und bewahrt werden müssen“ – wir in Ilsede jedoch ein kleines Licht seien.

Er war froh, daß sein Ilseder Haushalt nun bereits zum dritten mal als ausgeglichen gilt, und trotz Mindersteuereinnahmen können die wichtigsten Maßnahmen in Angriff genommen werden.

Es muß nicht auf freiwillge Ausgaben zurückgegriffen werden, und insbesondere in das Freibad konnte in den letzten Jahren zusätzliche 150.000€ investiert werden, die so nicht vorgesehen waren.

Er verteidigte das „angebliche Millionenklo des BM Fründt“ als zwingende Notwendigkeit.Er beschwor die Münstedter Kläranlage als nur noch mit Schutzkleidung betretbar herauf. Er gab zu, „daß jedes Ratsmitglied in der Gemeinde bereits wußte, daß es zu Gebührenerhöhungen kommen würde, meinte jedoch das durfte keiner aussprechen“ (sic!), er glaubt jedoch die Zahl 7-8€ nicht genannt zu haben, da auch er nicht in die Glaskugel sehen könne.

Zum Kindergarten meinte er, daß dieses kam, weil gerade hier auch integrativer Bedarf war. Es sei daher „notwendig“ gewesen. Ob hier jedoch eine Kindergartengruppe oder eine Kinderkrippengruppe gebaut werde, redete er sich heraus, sei noch nicht entschieden, darüber gäbe es ja noch Anträge. Für ihn spräche jedoch vieles dafür, daß Adenstedt auch wieder eine Kindergartengruppe bekäme.

Zum Thema Baugebiete meinte er, daß man da etwas hinbekomme; jedoch beiläufig darauf hinweisend, es sei denn man lege tausend Steine in den Weg, was er jedoch nicht hoffe. Er nannte jedoch ein Jahr als Zeitraum, ein Baugebiet zu entwickeln.

Er wies erneut auf die Gemeindewerke Peiner Land (Ilsede-Anteil 33%) hin, die seit dem ersten Januar diesen Jahres seiner Aussage nach im Besitz der Strom und Gasnetze seien. Bei einem Wechsel zu den Gemeindewerken würde „insbesondere“ die Gemeinde Ilsede profitieren, durch Überschüsse, aber auch durch Gewerbesteuereinnahmen, da der Sitz in Ilsede sei.

Auch die Telekom habe nun mit Glasfaser auf der großen Straße prima das Internet ausbauen können.

Er erinnerte, daß am 24 September Bundestagswahlen sind – und bat alle, davon Gebrauch zu machen.

Zum Abschluß hatte er noch zur Stimmungsaufhellung zwei Blondinenwitze parat.

Aus dem Publikum kamen nun Fragen: So hätte die Gemeinde Lahstedt vor langer Zeit Ackerland gekauft, um Landwirte zu entschädigen, die Bauland rausrücken müssen. Soll hier Adenstedter Ackerland für Tauschflächen Ilseder Bauland aufgegeben werden? (WK)

BM Fründt meinte daraufhin, „wir seien nun eine Gemeinde, da gebe es nicht mehr meins oder deins“. Jedoch treffe diese Entscheidung „letztendlich der Ilseder Gemeinderat“.

Die Vorwürfe kamen: die Mitarbeiter der Gemeinde würden „fluchtartig“ die Gemeinde verlassen und sich woandershin bewerben, die Abgaben würden ständig erhöht, die Örtliche Struktur (wie Grundschulen) würde zerstört, die Grundstücke Alt-Lahstedts würden zugunsten eines Neubaugebietes Groß Ilsedes verscherbelt, die in dem Vorwurf gipfelten BM Fründt würde die beiden Gemeinden nicht zusammenführen, sondern den Graben vertiefen und einen Scherbenhaufen hinterlassen.

Da dieses von einem Ratsmitglied kam, wies BM Fründt darauf hin daß derjenige ja auch an diesem Prozeß beteiligt sei. Somit ja auch mitverantwortlich sei. „Die Entscheidung obliege ja immer dem Rat der Gemeinde Ilsede. Und zwar mit Mehrheit. Die Mehrheit liegt bei 20 Ja-Stimmen. Das ist ein Gesetz. Nun gibt es in dem Rat ja nun Mehrheiten, und das müssen alle akzeptieren.“

Zu dem Abwasser mutmaßte er, daß die Gemeinde Lahstedt (und trat somit seine alten SPD Kollegen vors Schienenbein) es verschlafen hätte zu investieren. Auch das Personal sei von Lahstedt ja bereits ziemlich runtergefahren worden. Und als Problem vermutet er, daß andere Gemeinden bis zu zwei Klassen höher bezahlen würden. Gab somit den Ball zurück, gerade die CDU wollte hier ja die Personalkosten deckeln – hoffte jedoch auf ein Umdenken.

Auf den Vorwurf des Scherbenhaufens reagierte er nonchalant, daß es neben der geäußerten ja auch andere Meinungen gäbe. Sein Erfahrungshorizont (er komme ja viel herum) zeige ihm, daß er viele positive Stimmen höre.

Auf die Frage der hohen Vergnügungssteuer (RG) antwortete BM Fründt daß dieses ja nicht die Verwaltung beschlossen habe. Diese habe lediglich eine Vorlage gemacht. Beschlossen habe dieses der Rat der Gemeinde Ilsede. Er meinte die Erhöhung von 12 auf 18% entspräche dem Schnitt, was im Land bezahlt wird. Man habe sich also nur angeschlossen.

Es kam die Kritik,  daß der BM die berechtigten Sorgen und Ängste ins Lächerliche zöge.

Es kam die Frage (RG) nach der Stellplatzverordnung, daß bei Geschäftsgründungen 5000€ an die Gemeinde pro fehlenden Parkplatz zu zahlen sind.

Hier war BM Fründt der Meinung, daß dieses nur eine Ausdehnung der Lahstedter Verordnung auf die Ilseder Verordnung war. Euphemistisch: Im Prinzip dient es nur dem Einzelnen, der seiner Verpflichtung nicht nachkommt, sich durch die Gemeinde helfen zu lassen.

Als Beispiel nannte er die Stellmacherei in Gadenstedt, wo diese Parkplätze auf dem Rathausgelände zur Verfügung gestellt wurden.

Die weitere Frage war nach der lustigen Kehrmaschine in Adenstedt, die ja nun kehren würde, jedoch nur die Straße, warum nicht die Parkbuchten?

Hier beschied BM Fründt zynisch, daß ein Blick in die Satzung ja zeigen würden, daß für die Reinigung des Parkstreifens der Anlieger zuständig ist.

 

Woraufhin Peter Duve dann die Fastnacht mit einer politischen Pfaffenanekdote.einleitete.

Die Schützen überbrachten Grüße und warben für das diesjährige Schweinepreisschießen, das ab diesen Donnerstag losgeht. Peter Duve warb widerum für einen noch zu gründenden Förderverein SV, zum Weiterbetrieb und Erhalt des Schützenhauses.

Die Junggesellen überbrachten Grüße und einen Umtrunk, und luden zum bayrischen Abend ein.

 

Nach der Vorstellung und Einkleidung der diesjährigen sieben (!) Neubürger folgte die obligatorische Verlesung des Kurzprotokolls durch den Schriftführer Stefan Degering.

Der Kassierer Lothar stellte dann den Kassenbericht vor, in dem ein Plus von gut 500€ letztes Jahr erwirtschaftet wurde. Ohne die 7 heutigen Neubürger habe der Bürgercorps nun 224 Mitglieder.

Auch Kassenprüfer Hasi war des Lobes voll. Den Kassenwart lobte er als besonders penibel. Jedwede Rechnung, die nicht ganz klar zu verbuchen war, wurde von ihm privat beglichen. Er bat um Entlastung des Vorstandes, welches auch erfolgte. Auch die Neuwahl der Kassenprüfer erfolgte zügig.

Es kam zum Einmarsch und Präsentation der Neubürger.

Beim Bericht des Hauptmannes Michael Wedler schimpfte dieser über die schlechte Hinterlassenschaft des Schützenplatzes durch fahrendesVolk, und forderte mehr Unterstützng für den Adenstedter Bürgermeister. Er berichtete vom Königsschießen, dem Schützenfest mit Umzug, dem erfolgreichen Haxenessen letzten Jahres und der Teilnahme am Adenstedter Adventskalender. Er beteuerte noch einmal, daß der Bürgercorps-Vorstand (im Gegensatz zu manchem Ortspolitiker) offen für den Erhalt der Schule hier im Dorfe einsteht. Bei einem Wegfall der Grundschule würde auch eine der unteren Stufen der Dorfgemeinschaft verschwinden. Er lobte die Bürgerbewegung um Cord Pape zum Erhalt der Adenstedter Schule, die sich hier besonders bemühen. Er rief dazu auf, die Adenstedter Eltern bei dem Kampf um unsere Grundschule zu unterstützen und warb um eine Spende.

Als Anregung an den Vorstand kam die Bitte, doch beides – sowohl Haxenessen, als auch Wintervergnügen – zu veranstalten. Eine weitere Anregung war der Ruf nach den Musikern der Lahstedter Musikanten.

 

Sodann folgte die Vesper, bei der ich Michael Hartwigs selbstgefertigtes Sauerfleisch hier besonders lobend erwähnen möchte.

Weitere Programmpunkte waren dann:

Peter Duves sprechender Rabe.

Vorstellung und Prüfung der Neubürger.

Stefans Grill-Aufrüstung in Stenkelfeld

Glocken von Rom (in Anlehnung)

Prüfungen der Neubürger

Taufen der Neubürger

und Schwengel mit Verabschiedung