watt'n Osterei des Bürgermeisters Fründt zur Adenstedter Schule

Vereine und Gruppierungen - Gemeinde Ilsede

Der Berg kreißte und gebar eine Mausein Kommentar:

Ausgerechnet zu Ostern, dem Tag der Kreuzigung hält der Bürgermeister Fründt und seine Verwaltung um Sandra Mailand herum (als Beschlußvorlagen-Zeichnende) weiterhin an dem kritisierten Konzept fest, die Adenstedter und Lafferder Schulen aus der Schullandschaft zu tilgen.

Immerhin gibt es nun einige Scheinlegitimationen:

Dreist ist meineserachtens, trotz aller berechtigten Kritik, das alte eher peinliche Papier in fast allen wesentlichen Punkten manisch unverändert unkommentiert zu copypasten (und nicht einmal die Nummerierung zu erneuern). In Ilsede scheint echt jedweder Einwand unbeachtet abzuprallen?

Von den drei explizit parlamentarisch aufgegebenen Hausaufgaben werden die letzten 2 abrißartig als alternativlos beantwortet. Eine Standortdiskussion gibt es nicht, eine Nachnutzung wird größtenteils als abgewerteter Grundstückswert betrachtet.

Und die zuvorderst explizit parlamentarisch aufgegebene Hausaufgabe, die Schülerbeförderungskosten einzuarbeiten, wagt man es hier, uns lächerliche 50.000€/Jahr postulierend vor den Latz zu knallen. Allein der Personalkostenanteil mit Lohnnebenkosten und Fahrerversicherung eines einzelnen Fahrers (mit 12,50€/h) liegt bei 36.000€/Jahr. Nach Afa werden Omnibusse auf 9 Jahre abgeschrieben. Bei Preisen nicht unter 350.000€. Macht mindestens 38.000€/Jahr zzgl Zins. Was bitteschön rechnen Sie hier als Diesel-/Betriebs-kosten im Jahr (36.000€+38.000€=74.000€), um zusammen auf 49.500€/Jahr zu kommen???

Und was bitteschön, haben sie als Zuwegungs-Kosten angesetzt? Die Feldstraße ist heute in einem miserablen Zustand. 2 Jahre Bauarbeiten, und täglich einen mehrfachen Gelenkbusverkehr hält diese bestimmt keine weitere 30 Jahre aus. Sorry: Sollen diese Instandhaltungs-Kosten lieber auf die Anlieger sozialisiert werden? Wie sehr glauben sie wirklich an ihre eigenen Zahlen?

Nach ihren eigenen Unterlagen müssen zukünftig alleine aus Adenstedt und Lafferde um die 140-150 Schüler transportiert werden. Gut 70 aus Adenstedt. Gut 70 aus Lafferde. Und das soll alles in EINEM Bus geschehen! Dieser fährt NUR zur ersten und zweiten Stunde [sic!]. Zurück dürfen die Schüler dann NUR nach der 6-ten oder 8-ten Stunde [sic!]. 70 Adenstedter in einem Bus [sic!]? Und dann sollen noch die 70 Lafferder zusteigen [sick!]? Entschuldigen sie meinen Zynismus: Das sind bereits heute angesagte Lebendfrachttransporte!

Das wollen Sie unseren Kindern/Enkeln antun? Realistisch, wenn sie das in der Tat ernst meinen, Herr Bürgermeister: Ich bin morgen der erste, der sammeln geht für ein 30 Jahre stehendes Denk-Mal mit Ihrem Namen.

Immerhin hat die Verwaltung bereits innerhalb 4 Monaten jetzt die Projektkosten marginal (wen wunderts, nach oben) angepaßt. Von den stark kritisierten angeblichen 8,9 Mio€ auf nun 9,87Mio€. Welch eine Blöße. Welche Zahlen haben wir in 4 Monaten? (Christian Brinsa prognostizierte 12-14 Mio€).

Und auch die Lage ist nun veröffentlicht. (Scheinbar) Alternativlos am Ende der Feldstraße in Gadenstedt! Quasi zwei Felder Abstand zur uns als „günstig“ verkauften Kläranlage, die von ursprünglich projektierten 4,6Mio€ Kosten nun mit mindestens 9 Mio€ Kläranlagenkosten PLUS Umbaukosten der alten Kläranlagen zu Pumpstationen PLUS etlicher km Druckrohrleitungen PLUS jährliche Pumpkosten realistisch zu Buche schlagen wird [sic!].


Ihr Papier strotzt meineserachtens vor Hohn den Abgeordneten gegenüber: So können die Projektkosten wohl nicht dediziert ausgegeben werden, weil sie sich angeblich (hihi) „in einem Computer-Programm“ befinden – naja, also ehrlich, wer die Musiker bezahlt, bestimmt die Musik. Oder? Wo ein Wille ist ein Weg – und andersrum. Wo kein...

Auch verhöhnen sie wohl den Elternwillen, denn in ihrer eigenen Umfrage „Wichtige Aspekte für Schule 2020 aus Elternsicht“ sprachen sich die Befragten nach einer guten Lehrerversorgung (schade, daß so etwas überhaupt erwähnt werden muß) vorrangig für kurze Schulwege aus! Ihre Reaktion? ...

Erschütternd wird das ganze dann noch, daß der Architekt Grobe (der ein berechtigtes Interesse an der Auftragserteilung hat) mit allen Mitteln versucht, die Neubau-Schule schönzuschreiben, und die anderen Schulen abzuwerten. Obwohl er ein proprietäres Programm nutzt, welchem man auf Treu und Glauben überlassen ist (und nicht einmal der Hersteller ist bekannt), kommt er wirklich zu dem Schluß, daß der Schulneubau die nächsten 25 Jahre über finanziell teurer sein wird! Sagt er aber so nicht explizit, man kann es nur aus seinen Kurven ablesen (ihnen nicht auffällig die Kreditverschiebung die ersten 10 Jahre -realistisch müßte grün oberhalb blau starten?):

(Zitat: „Bei Schulgebäuden entstehen in der Regel ca 80% der Gesamtkosten während der Nutzungszeit. Die reinen Baukosten bewegen sich dagegen bei 20%“)        In den Jahren 25-30 sollen dann in der aufsummierten Gesamtbilanz jedoch womöglich allenfalls 380.000€ nach 30 Jahren weniger ausgegeben worden sein (bei dann gut 50,000.000 Millionen€ Umsatz – also vielleicht 7 Promille – zudem ohne Angabe der Varianz !!! ).

Das ist Augenwischerei. Nimmt man alleine realistische Buskosten von 100.000€/Jahr an bzw. 2 Busse zu den Traumpreisen des Bürgermeisters, so bedeutet dieses Mehrkosten von 1,5 Mio€/30Jahre abzüglich der lächerlich eingesparten 380.000€/30Jahre?

Oder rechnet man einmal die Straßenbaukosten Feldstraße hinzu, auch dann bleibt nix mehr übrig.

Rechnet man einmal mit reellen Zahlen 12-14 Mio€ für den Neubau, dann geht die Rechnung massiv ins defizitäre.

Sucht man die 55.000€ Instandhaltungskosten je Schule in den letzten Haushalten, dann stellt man fest, daß die Schulerhaltung schnell einmal mit knapp 5 Millionen€ virtuellen Kosten beaufschlagt wurde - wobei die neue Schule mit lediglich 600€ jährlich schöngerechnet wird. Und die absichtlich ultrapessimistische und zudem kaskadierende Energiekostensteigerung zugunsten des Passivhauses will ich hier nur kurz erwähnt wissen.

Wenn man dann noch einmal die Mama-Taxi-Kosten bei 150 Kindern auch nur wagt, zu schätzen, dann kommen mir die Tränen.

Und laut PAZ vom 6.4. bzw. PN vom 7.4. haben sie in die 9,87Mio anscheinend noch nicht einmal die Grundstückskosten, bzw. deren Erschließungskosten eingerechnet? Was ist dann mit KG 500, KG 600?

Ehrlich, als Klassenarbeit käme hier nur ein ungenügend zustande, wenn nicht sogar womöglich ein vorsätzlich.

Doch selbst als dumber Naivling, angenommen man glaubt all diesen Werten, so sind selbst diese 380.000€ nur möglich durch einen 10Jahres-Null,X-Zins der KfW, also Staatssubvention. Bezahlt vom Steuerzahler, also doch wieder mir und dir. In einen beliebigen Zinsrecher eingegebene 10Mio€ bei 1,5% macht Subventionen von mehr als 1,5 Mio€ in 10 Jahren – um dann 350.000€ nach 30 Jahren zu sparen? Gesamtgesellschaftlich gesehen ist diese Schulplanung ein Desaster.

Aber auch fachlich folgen sie leider blind alleinig (und undiskutiert) Ihrem Propheten Grobe: Was ist mit Klimaschächten und Fett und Keimen nach 10 Jahren? Was ist im Sommer mit Kühlung bei Passivhäusern? Was ist mit Steuerungen, die sich religiös kostenoptimiert an dem Minimalmaß an zulässigem CO2-Gehalt orientieren? Alles diskussionslos? Jedenfalls nicht in die Kostenkalkulation eingerechnet! Wo ist die Fachkompetenz in ihrer Verwaltung?

Sind sie nicht auch der Meinung, als Verwaltung brauche ich eigentlich einen Berater, und keinen Verkäufer?

 

Was mir aber auch komplett entgangen ist, lieber BM, wie finanzieren sie den Wechsel von der verläßlichen zur offenen Ganztagsschule? Sollte dieses keine „Halbtagsschule mit Suppenausgabe“ und betreuten Hausaufgaben sein, dann muß ein zusätzliches Angebot auch irgendwoher finanziert sein! Oder gibts das geschenkt?

In meinen Augen zeigt dieses Papier im wesentlichen den ausgestreckten Mittelfinger. Hier soll zwanghaft eine Anlage begründet werden, die längst dem Bauträger versprochen ist. Dieses sollte mehr, als stutzig machen. Wußte dieses die alljährliche Adenstedter Strohballenfamilie womöglich bereits?

Seien sie mir nicht böse, doch ich muß es ihnen absprechen, aus leidvoller Erfahrung und leider hier auch begründet, realistische monetäre Prognosen zu erstellen. Wenn einer der Abgeordneten aus SPD und Grünen diesem folgen mag – so mein ich – geschieht dieses aus politischen Gründen, weder monetären, noch Kindeswohl. Genau diese Politiker sollten sich einmal überlegen, wodurch/wem tatsächlich die aktuelle Politikverdrossenheit zuzuschreiben ist (Kennwort AFD).

Von mir aus sollen sich die Gadenstedter eine neue Schule bauen, doch warum müssen sie die Adenstedter und Lafferder dann mit hinunterreißen? Entschuldigen sie bitte, Herr Bürgermeister, liebe Verwaltung, ich meine es nicht persönlich, aber: Wenn gute Politik so beschaffen sei, daß die Welt morgen ein Stück besser ist als heute, dann glaube ich, daß sie mit diesem (zusätzlich ewig vertrödeltem) Papierfetzen nicht dazu beitragen.

Jürgen Schoke meinte auf der Bürgerversammlung (bei der Männerfastnacht) daß der Bürgermeister Fründt auf der von ihm extra&besonders anberaumten Adenstedter Ortsratssitzung am 11.4.2018 im Odinshain dieses Papier referieren wolle.

Ich hoffe inständig, daß Jürgen Schoke diese Ortsratssitzung oft genug unterbrechen wird, um den wirklich Betroffenen überhaupt einmal informell Wort zu geben (da sie offiziell nicht mitreden dürfen - so tief sind wir gesunken).

Mit traurigen Grüßen,
joerg paeller