Feldrundfahrt 2018

Vereine und Gruppierungen - Landvolk / Landfrauen

Zur Adenstedter Felderschau hatte der Landvolkverband wieder geladen, und gefühlt halb Adenstedt folgte bei sommerlichem Wetter dieser Einladung auf Könneckers Hof.

Nach der Begrüßung durch Robert Hehnen ging es mit 4 vollen Gummiwagen in die Feldmark, und schon bald zeigten sich die Folgen der anhaltenden Trockenheit: diverse gelbliche bis bräunliche Flächen auf den Feldern. Auch das Korn zeigte nur einen kleinen Wuchs.

Beim Winterweizen-Versuchsfeld refrierte Herr Bartels der Landeratung Peine, daß speziell für den Winterweizen (aber auch Mais und Rüben) der starke Niederschlag (speziell in den Monaten Juni-Dezember17) Anbau und Ernte behinderte. So mußte oftmals die geplante Fruchtfolge umgestellt werden, weil man mit den schweren Maschinen die durchfeuchtete Erde fast 7 Monate nur schwerlich bestellen konnte. Darauf folgte dann eine große Zeit von Wassermangel. Ein Problem dieses Jahr ist bei falscher Behandlung der Braunrost.

Auch bei den hier sehr gutem Boden prophezeite er eine frühzeitige vorgezogene Ernte, und dadurch kleineres Korn, somit wenig Ertrag. Wenn dieses überall so wäre, würde weniger Ertrag bei gleicher Nachfrage einen höheren Preis bedeuten, jedoch in Frankreich würden die Bestände gut stehen, und den Preis dadurch leider gering halten.

Beimder dem als Wunderpflanze bezeichneten Mais zeigte sich dieses Jahr erstmalig ein Mais-Zünsler-Befall als Fruchtfolgeschädling.

Das Kartoffelfeld, bei dem wir hielten zeigte zudem einen starken Befall der Larven des Kartoffelkäfers.

Dabei warnte er vor der politischen Maxime, die bösen Neonikotinoide zu verbieten. Damit würde ein gut arbeitendes Blattlaus-Bekämpfungsmittel ersatzlos verschwinden, er prophezeite also die nächsten Jahre einen verstärkten Insektizid-Einsatz, welches die letzen 15 Jahre derart nicht nötig war.

Auch bei den Getreidefungiziden sei die Auswahl begrenzt nun worden. Bei den beiden Hauptkrankheiten Gelbrost und Braunrost würden die Bekämpfungsmöglichkeiten die nächsten Jahre fehlen, da ein Meilenstein der Bekämpfung verloren ging.

In der folgenden Fahrt zeigten sich hängende Zuckerübenblätter, die auf eine verkümmerte Rübenernte hinweisen. Sollte die Trockenheit weiter bleiben, könne dieses für den Südkreis schlimm werden. Hier sind kaum Beregnungsanlagen vorhanden (im Gegensatz zum Peiner Norden) - stattdessen sind hier eher Drainagen zur Entwässerung verbreitet.

Es zeigten sich auch Brachflächen bzw. ökologische Vorrangflächen, die mit Zwischenfrucht belegt waren. Es zeigten sich Mais, Weizen, Gerste, Raps, Kartoffeln, Rüben, und Erdbeeren.

Ein Weizenfeld mit kleinem Weizenwuchs war stark von Windhalm durchwuchert: Jedes Gras zieht mehr Energie aus dem Boden, als das Korn. Außerdem klaut es Licht. Hier wurde nicht wirksam genug behandelt, oder ein Wirkstoffwechsel vollzogen.

Abwechslungsreich interessant war das Passieren des Dinkel-Versuchs-Feldes.

 

Zurück auf Könneckers Hof nach einer Stärkung mit Bratwurst, Krakauer und Getränk hielt Winfried Henties vom Berufsverband „Landvolk BraunschweigerLand“ ein flammenes Plädoyer für die Landwirtschaft, die diese Lebensmittel produzieren, die uns alle ernähren.

Er schimpfte über die Politiker mit wenig Sachverstand, die sich nicht für die Belange der Landwirtschaft einsetzten. Er kritisierte das kommende Verbot von Glyphosat, für ihn ist es nur ein Produktionsmittel, welches seit 40 Jahren erfolgreich bei Mulchsaat benutzt wird.

 

Robert Hehnen bedankte sich bei allen, und so klang dann gemütlich und gesellig ein warmer Sommerabend aus.